„E“ ist wieder in! Warum der Elek­tro­an­trieb gerade eine Re­nais­sance erlebt

200 Gäste wollten am 20. Oktober beim VDI-Forum des Würt­tem­ber­gi­schen In­ge­nieur­ver­eins im Hause der Firma STIHL wissen, wie Elek­tro­an­trie­be jetzt und künftig funk­tio­nie­ren. Vertreter der Firmen STIHL, DAIMLER und SEW stellten klar, dass ohne E-Antriebe künftig wenig läuft, sich die Bat­te­rie­tech­nik aber noch weiter ent­wi­ckeln muss.

Eröffnet wurde die Ver­an­stal­tung von Wolfgang Zahn, STIHL Ent­wick­lungs­vor­stand. Der Vor­sit­zen­de des VDI Würt­tem­ber­gi­scher In­ge­nieur­ver­ein, Professor Wilhelm Bauer, lobte die Ak­tua­li­tät des Themas in Hinblick auf das Über­ein­kom­men von Paris, nachdem sich 195 Staaten ver­pflich­te­ten, die Kli­ma­er­wär­mung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Gerade in den Bereichen Verkehr und Industrie ließe sich durch Elek­tro­an­trie­be massiv CO2 einsparen.

Elek­tro­mo­to­ren gibt es schon seit über 150 Jahren. Doch momentan boomen die Märkte von E-Fahr­zeu­gen und E-Produkten. Warum? Dr. Heiko Rosskamp, Haupt­ab­tei­lungs­lei­ter Elektro- und Ak­ku­pro­duk­te bei STIHL, erklärte: „Produkte mit Akku- und Elek­tro­an­trieb bieten eine große Chance, um die At­trak­ti­vi­tät von Forst- und Grün­pfle­ge­ar­bei­ten im hausnahen und städ­ti­schen Bereich zukünftig zu erhöhen. STIHL ent­wi­ckelt dazu eigene Hoch­leis­tungs­mo­to­ren und Akkus, um den Kunden Produkte mit einer hohen Per­for­mance und an­wen­der­freund­li­chen Ergonomie in der gewohnten STIHL Spit­zen­qua­li­tät zu bieten." Auch Dr. Andreas Docter ist überzeugt, dass die Elek­tri­fi­zie­rung sämt­li­cher An­triebs­kom­po­nen­ten komme und dass die DAIMLER AG ent­spre­chend auf­ge­stellt sei: „Mit der Ein­füh­rung der „Ge­ne­ra­ti­on eQ" legt Mercedes-Benz bei der Elek­tro­mo­bi­li­tät den Schalter um." Schließ­lich er­läu­ter­te Dr. Hans Krat­ten­ma­cher von der SEW Eurodrive, dass Industrie 4.0 die Ent­wick­lung von Elek­tro­an­trie­ben gewaltig um­krem­peln werde: Mobile För­der­fahr­zeu­ge etwa ersetzten zum Teil sta­tio­nä­re För­der­bän­der.

Hintergrund
Der erste Elek­tro­mo­tor wurde 1834 von Hermann Jacobi ent­wi­ckelt. Bei orts­fes­ten Motoren, z. B. Antrieben in der Industrie oder der Ge­bäu­de­tech­nik, hat sich der Elek­tro­mo­tor schon längst durch­ge­setzt, weil Elek­tri­zi­tät ortsfest billig, zu­ver­läs­sig und mit hoher Leistung zur Verfügung gestellt werden kann.
Für den mobilen Einsatz aber sind Batterien un­er­läss­lich. Diese weisen jedoch einige Nachteile auf: Sie müssen lange Zeit geladen werden, ver­gli­chen mit einem Tank­vor­gang. Außerdem sind sie entweder gut für schnelle und hohe Leis­tungs­ab­ga­be oder aber für eine hohe En­er­gie­dich­te bei geringer Leistung. Hohe Leistung aber über eine längere Zeit auf­recht­zu­er­hal­ten ist nun die Aufgabe, der sich die Ent­wick­ler von Elek­tro­an­trie­ben stellen.

Der VDI – Sprecher, Gestalter, Netzwerker
In­ge­nieu­re brauchen eine starke Ver­ei­ni­gung, die sie bei ihrer Arbeit un­ter­stützt, fördert und vertritt. Diese Aufgabe übernimmt der VDI Verein Deutscher In­ge­nieu­re. Seit über 150 Jahren steht er In­ge­nieu­rin­nen und In­ge­nieu­ren zu­ver­läs­sig zur Seite. Mehr als 12.000 eh­ren­amt­li­che Experten be­ar­bei­ten jedes Jahr neueste Er­kennt­nis­se zur Förderung unseres Tech­nik­stand­orts. Das überzeugt: Mit rund 155.000 Mit­glie­dern ist der VDI die größte In­ge­nieur­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands.

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