Land­ma­schi­ne neuester Bauart für digital ge­steu­er­te Prä­zi­si­ons­ver­su­che

Zuwachs im Ge­rä­te­park des Pra­xis­La­bors Digitaler Ackerbau: Her­stel­ler RAUCH übergibt ersten AERO-32.1-Pneu­ma­tik­streu­er an Land­wirt­schafts­kam­mer Nie­der­sach­sen

Modernste digitale Maschinen und An­wen­dun­gen für den Ackerbau unter be­trieb­li­chen Be­din­gun­gen ein­zu­set­zen ist Aufgabe der Fachleute im Pra­xis­La­bor Digitaler Ackerbau der Land­wirt­schafts­kam­mer Nie­der­sach­sen (LWK). Für das vom Nie­der­säch­si­schen Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um ge­för­der­te Projekt, das auf den Flächen der LWK-Ver­suchs­sta­ti­on Schi­ckels­heim bei Kö­nigs­lut­ter am Elm im Kreis Helmstedt umgesetzt wird, steht ab sofort das erste Exemplar eines Pneumatik-Dün­ger­streu­ers der neuesten Ge­ne­ra­ti­on zu Verfügung.

Vertreter des Her­stel­lers RAUCH Land­ma­schi­nen GmbH aus Sinzheim (Kreis Rastatt/ Baden-Würt­tem­berg) – darunter auch der lang­jäh­ri­ge Un­ter­neh­mens­chef und Dün­ger­streu­er-Ent­wick­ler Dr. Norbert Rauch – sowie Mit­ar­bei­ter der zu­stän­di­gen Werks­ver­tre­tung Michalek aus Lehrte bei Hannover übergaben das Gerät der Baureihe AERO 32.1 am Freitag (19. Februar) in Schi­ckels­heim offiziell an Kam­mer­prä­si­dent Gerhard Schwetje. „Ins­be­son­de­re die in­no­va­ti­ve Technik im Hinblick auf einen prä­zi­se­ren Umgang mit Düngern, welcher künftig noch mehr als bisher er­for­der­lich sein wird, macht dieses neue Gerät für uns so in­ter­es­sant“, sagte Schwetje über die neue Maschine, die im Zuge eines öf­fent­li­chen Ver­ga­be­ver­fah­rens den Zuschlag bekommen hatte.

Die Her­stel­lung von Pneumatik-Dün­ger­streu­ern hat bei RAUCH Tradition: Zwischen 1981 und 2007 baute und verkaufte das Un­ter­neh­men 4.500 Maschinen der Baureihen AERO 1012 bis AERO 2224. „Schon immer war eines unserer wich­tigs­ten Anliegen, unsere hoch präzisen Maschinen wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, um den stetig wach­sen­den An­for­de­run­gen einer optimalen Pflan­ze­ner­näh­rung gerecht zu werden“, sagte Wilfried Müller, Ge­schäfts­füh­rer der RAUCH Land­ma­schi­nen­fa­brik GmbH. „Mit dem neuen Exaktstreu­er haben wir das alt­be­währ­te neu definiert und einen weiteren Mei­len­stein in der zu­kunfts­wei­sen­den Dosierung und Ver­tei­lung erreicht.“

Dün­ger­streu­er werden im Ackerbau für die Ver­sor­gung der Kulturen mit ver­schie­de­nen Nähr­stof­fen wie Stick­stoff, Phosphor und Kalium ein­ge­setzt. Bei den Versuchen im Pra­xis­La­bor der LWK kommt es beim Düngen auf eine hohe Präzision an – eine An­for­de­rung, die her­kömm­li­che Schleu­der­streu­er nicht in dem Maße erfüllen können.

„Die pflan­zen­bau­li­chen Versuche im Pra­xis­La­bor haben unter anderem das Ziel, den Umgang mit Dünger durch digitale Verfahren im be­trieb­li­chen Alltag noch ef­fi­zi­en­ter und sparsamer zu gestalten – so wie es das Ar­ten­schutz-Abkommen ,Der Nie­der­säch­si­sche Weg‘ vorsieht“, be­rich­te­te der Kam­mer­prä­si­dent. „Der neuartige pneu­ma­ti­sche Dün­ger­streu­er wird mit Hilfe von Daten gesteuert, die etwa von Sensoren, Drohnen und Sa­tel­li­ten gesammelt wurden – damit soll das Gerät, bes­ten­falls auch innerhalb seiner Ar­beits­brei­te, die Dosierung des aus­ge­brach­ten Stick­stoff­dün­gers möglichst flexibel an den tat­säch­li­chen Bedarf der Pflanzen anpassen“, er­läu­ter­te Dr. Harm Drücker, bei der LWK Leiter des Fach­be­reichs Energie, Bauen, Technik.

„Das bedeutet zum Beispiel, dass die Maschine bei der Überfahrt einzelne Flächen fast ausspart und andere, mitunter asym­me­tri­sche Flächen mit höherem Nähr­stoff­be­darf ent­spre­chend be­rück­sich­tigt“, ver­deut­lich­te Drücker. „Durch die zahl­rei­chen kleinen Streu­ag­gre­ga­te erfolgt die Ver­tei­lung des Düngers bei dem neuen Modell im Vergleich zum her­kömm­li­chen Schleu­der­streu­er unter höchst­mög­li­cher Präzision und rand­scharf mit einer geringen Wind­an­fäl­lig­keit“, ergänzte Jobst Gödeke, Leiter des Pra­xis­La­bors. „Ein großer Vorteil, wenn es zum Beispiel darum geht, an Rand­be­rei­chen von sensiblen Feld­gren­zen und Biotopen exakt zu düngen.“

Bei dem Einsatz von am Markt er­hält­li­cher, neuester digitaler Land- und Sen­sor­tech­nik ermitteln die Fachleute für Pflan­zen­bau­ver­su­che im Pra­xis­La­bor in Versuchen und Projekten die Effekte der digitalen An­wen­dun­gen auf die acker­bau­li­chen Verfahren und die Ar­beits­wirt­schaft sowie gleich­zei­tig auf die na­tür­li­chen Res­sour­cen Boden, Wasser, Klima und Ar­ten­viel­falt. Mit den ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­sen auf Basis der hohen Standards des LWK-Feld­ver­suchs­we­sens wird die Land­wirt­schafts­kam­mer Nie­der­sach­sen die Landwirt*innen künftig über Beratungs- und Bil­dungs­an­ge­bo­te un­ter­stüt­zen und auch Behörden mit validen Daten versorgen.

Foto: Ehrecke/Land­wirt­schafts­kam­mer Nie­der­sach­sen

Quelle: RAUCH

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