TIERFREUNDLICHER GARTEN MIT PROJEKTEN ZUM SELBERMACHEN
Der eigene Garten ist nicht nur ein Ort der Erholung für uns Menschen. Er ist zugleich ein großartiger Lebensraum für viele Tiere. Selbst ein Balkon kann Insekten einen Unterschlupf bieten, wenn Sie ihn entsprechend gestalten. Mit unseren übersichtlichen Anleitungen zum Selbermachen gestalten Sie Ihren Balkon oder Garten ganz einfach tierfreundlich.
IGELHAUS BAUEN: ANLEITUNG UND TIPPS
Ein paar Holzbretter, etwas Laub und eine kleine Schale mit Futter – schon haben Sie das perfekte Quartier für einen Igel. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung bauen Sie ein Igelhaus, in dem sich das Tier das ganze Jahr über wohlfühlt.
INSEKTENHOTEL SELBER BAUEN
Ob Wildbiene oder Florfliege – über ein Zimmer im Insektenhotel freuen sich viele Insekten. Ihr Hotel hilft Insekten bei der Überwinterung sowie beim Nisten und Brüten und schenkt ihnen etwas Lebensraum. Wir erklären, was beim Bau wichtig ist, und geben Tipps zum Selbermachen für Balkon oder Garten.
EINEN NISTKASTEN SELBER BAUEN – SO GEHT'S
Höhlenbrüter suchen dringend Nistmöglichkeiten. Ein selbstgebauter Nistkasten kann Vögeln in der Not helfen. Welche Arten welche Nistplätze bevorzugen und wie Sie einen Nistkasten ganz einfach selber bauen, zeigen wir Ihnen ausführlich in dieser Übersicht.
GARTEN TIERFREUNDLICH GESTALTEN
Neben selbstgebauten Tierunterkünften gibt es noch andere Wege, etwas Gutes für Tiere im Garten zu tun: Ein tierfreundlicher Garten verfügt zum Beispiel über Wasserstellen oder bestimmte Pflanzen, die Tiere in ihrem Leben unterstützen.
UNTERSCHLUPF FÜR TIERE
Um einen Unterschlupf für Tiere im Garten bereitzustellen, müssen Sie weniger tun, als Sie vielleicht denken. Den größten Gefallen tun Sie den Tieren, wenn Sie beim Aufräumen im Herbst nicht zu gründlich sind. In verblühten Stauden überwintern Insekten, weshalb sie über den Winter ruhig stehen bleiben können.
Ein weiteres natürliches Winterquartier für Tiere im Garten sind Laubhaufen. Anstatt also sämtliches Laub zu entsorgen, schichten Sie einfach einen Laubhaufen im Garten auf, in dem Tiere überwintern können. Auch wenn Sie Ihren Garten mit dem Laubbläser von Blättern befreien, müssen Sie das Laub danach nicht entsorgen. Platzieren Sie es in einer ruhigen Ecke des Gartens, in der die Tiere es sich bis zum nächsten Jahr gemütlich machen können.
WASSERSTELLE FÜR TIERE IM GARTEN
Vögel, Insekten, Igel, Eichhörnchen – sie alle brauchen Wasser zum Überleben. Mit einer Wasserstelle tun Sie allen Tieren im Garten etwas Gutes. Ein Gartenteich ist beispielsweise ideal für die Versorgung von großen und kleinen Lebewesen. Achten Sie darauf, dass er über verschiedene Tiefzonen verfügt, damit auch kleine Tiere gut hinein- und herauskommen.
Aber auch ohne einen Teich können Sie Ihren Garten tierfreundlich gestalten: Über eine Insekten- und Vogeltränke oder eine flache Schale mit Wasser freuen sich die Tiere genauso. Eine solche Schale passt auch gut auf einen Balkon und versorgt vorbeifliegende Insekten mit Wasser. Legen Sie ein paar Steine oder Murmeln mit ins Wasser, damit hineingefallene Insekten schnell herausklettern können. Wechseln Sie das Wasser einmal am Tag und spülen Sie das Gefäß gründlich aus. So beugen Sie der Verbreitung von Bakterien und Krankheiten vor.
PFLANZEN FÜR EINEN TIERFREUNDLICHEN GARTEN
Pflanzen, die uns Menschen gefallen, sind oft nicht gut für Tiere. So enthalten gezüchtete Blumen mit sogenannten gefüllten Blüten weniger Staubblätter und damit weniger Pollen. Der Pollen ist aber für Insekten lebensnotwendig. Setzen Sie deshalb auf Blumen, bei denen er in größerer Menge vorhanden und gut erreichbar ist:
- Blaustern
- Krokus
- Lavendel
- Löwenmäulchen
- Lupine
- Margerite
- Nachtkerze
- Schafgarbe
- Ungefüllte Dahliensorten
- Wilde Malve
- Wilde Primel
In der Regel liegen Sie mit einheimischen Pflanzen richtig. Achten Sie aber auch hier auf ungefüllte Blüten: Bei einigen einheimischen Sorten wurden die Staubblätter durch Zucht in Blütenblätter umgewandelt.
Neben Blumen spielen Kräuter und Büsche eine wichtige Rolle für Tiere im Garten. Es gilt: Exotische Pflanzen werden von Insekten oder Vögeln häufig nicht genutzt. Ein tierfreundlicher Garten sollte also weniger Garten-Forsythie, China-Wacholder und Scharlach-Weißdorn enthalten, sondern mit regionalen Pflanzen wie Wacholder und Weißdorn bepflanzt werden. Pflanzen, die dabei helfen, Ihren Garten tierfreundlich zu gestalten, sind:
- Brennnessel
- Brombeere
- Distel
- Efeu
- Gewürzkräuter
- Himbeere
- Johannisbeere
- Klee
- Kohl
- Möhre
- Petersilie
- Ringelblume
- Schlehe
- Stachelbeere
- Wacholder (Juniperus communis)
- Weißdorn (Crataegus spec.)
- Wilde Möhre
- Zwiebel
STEINHAUFEN FÜR TIERE IM GARTEN
Ein Steinhaufen ist eine weitere Alternative für Ihren tierfreundlichen Garten, denn auch er bietet vielen Tieren ein Zuhause: Kröten, Spitzmäuse, Insekten, Spinnen, Igel, Schnecken und Eidechsen fühlen sich zwischen großen Steinen und wilden Pflanzen sehr wohl. Platzieren Sie den Steinhaufen zwischen Gräsern und Hecken, in denen seine Bewohner Nahrung finden. Außerdem ist es wichtig, dass er viel Sonne abbekommt. So wärmen sich die Steine schnell auf und können wechselwarmen Tieren Energie geben. Achten Sie darauf, dass sich innerhalb des Steinhaufens kein Wasser sammelt. Die Steine selbst sollten nicht zu klein sein, da sich nur beim Stapeln größerer Steine ausreichend große Lücken bilden.
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